Chronik des Reitervereins 1913


Ostermontag 1913 wurde im Lokal von Johannes Frings (ehem.  Rünz) von einigen Pferdeliebhabern der Reiterverein gegründet.

Folgende Reiter und Mitbegründer gehörten im Gründungsjahr  dem Verein an: Matthias Beyen, Josef Brabender, Johann Frings‚

Jakob Habitz, Jakob Kohlen, Peter Schiefer, Johann Schneider, Kaspar Schneider, Heinrich Sturm und Johann Togesatz.

 

Der Reiterverein schloß sich dem Bürgerschützenverein  Grimlinghausen an. An den Kirmestagen 1913 ritten Josef Brabender als

Reiterchef und Kaspar Schneider als Vize voran. Kurze Zeit später brach der 1. Weltkrieg aus, der auch bei  diesem jungen Verein

jegliches Vereinsleben lahm legte. Nach sechsjähriger Pause fanden sich die Reiter wieder zusammen und machten das erste

Schützenfest nach dem 1. Weltkrieg vollzählig wieder mit. Alsbald übernahm Kaspar Schneider die Führung des Vereins.

Durch den Beitritt des damaligen Polizeiwacht-meisters Karl  Fischer erhielt der Verein ein wertvolles Mitglied. Als alter aktiver

Kavallerist stellte er sich dem Verein als Reitlehrer zur Verfügung. Seine Erfahrungen fielen auf fruchtbaren Boden und schon

bald trat der Verein dem Verband der ländlichen Reitervereine bei und nahm an Reitturnieren teil, wo nicht selten Siege und

Preise errungen wurden.

1927 erhielt der Verein seine erste Reiterstandarte, die  seinerzeit von der Firma Rud. van Endert gestiftet und von Landrat

Dr. Freiherr v. der Leye dem Verein feierlich übergeben wurde. Die Weihe fand in der hiesigen Pfarrkirche statt und wurde von

Pfarrer Dr. Joh. Hess vollzogen. Anschließend fand ein großer Reiterball im Festzelt statt. Kurz darauf, im Jahre 1928, übernahm

Stefan Schneider die  Führung des Vereins und ihm zur Seite ritt als Vize der 1961 verstorbene Franz Sturm.

Im Zuge der damaligen Zeit nahm der Verein an Turnieren  nicht mehr intensiv teil, da die ländlichen Ackerpferde immer mehr von

den leichteren Turnierpferden verdrängt wurden. Seit dieser Zeit war es die Hauptaufgabe des Vereins, mit eigener Uniform,

geschlossen am hiesigen Heimatfest mit eigener Musikkapelle aufzutreten.

Ein Höhepunkt war für den Reiterverein sein 25-jähriges  Bestehen im Jahre 1938, was auch in den Sälen von H. Rünz und M. Meuter

gebührend gefeiert wurde. Nach dem Schützenfest 1939 brach der 2. Weltkrieg aus und wieder kam eine große Pause, die auch

nach Beendigung des Krieges noch nicht zu Ende war. Die ersten Nachkriegsjahre machten es dem Verein vollkommen
unmöglich, am Heimatfest teilzunehmen. Erst im Jahre 1948 nahm der Verein unter der altbewährten  Führung am Heimatfest

wieder teil. Die alte Standarte, sowie die Siegerkette und viele weitere und wertvolle Utensilien waren durch die Kriegsereignisse

verloren gegangen. Somit mußte der Reiterverein 1948 wieder gänzlich von vorne  beginnen.

Neue und jüngere Mitglieder waren dem Verein beigetreten und  bereits am 9. Mai 1949 wurde eine neue Standarte vom damaligen

Pfarrer W. Pütz in einem feierlichen Hochamt geweiht.

1953 feierte der Verein wieder in den Sälen Rünz und Meuter  sein 40-jähriges Bestehen, wobei eigens drei Musikkapellen verpflichtet

wurden und ein Umzug mit Parade des Schützenvereins unter Teilnahme vieler auswärtiger Gäste, Abordnungen und Vereine stattfand.

1957 ritt der Vize Franz Sturm letzmalig als Adjutant und an  seine Stelle trat Heinrich Riehm, der seit 1928 dem Verein angehörte und dem  Reiterchef Stefan Schneider bis 1966 als Vize zur Seite stand.

1967 übernahm Heinrich Riehm die Führung des Vereins als  Reiterchef. Ihm zur Seite ritt Matthias Schneider, der in den Jahren 1968 bis 1970 selbst Reiterchef des Vereins wurde. Er wurde in den Jahren 1968 von Konrad Haas und von 1969 bis 1970 von Wilhelm Josef Riehm als Vize begleitet. Matthias Schneider wurde dann im Jahre 1971 von seinem Bruder Johannes Schneider als Reiterchef abgelöst und blieb als Vize bis 1977 dem Reiterverein treu. Johannes  Schneider führte somit seit 1971 den Reiterverein. Er wurde in der Zeit von 1978 bis 1981 als Vize von Heinz-Jürgen Frühwirth begleitet. Ab 1982 waren Johannes Schneider als Reiterchef und Rolf Kombüchen als Vizechef an der Spitze des Reitervereins, die stets bemüht waren, das Erbe der Gründer fortzuführen.

Johannes Schneider nahm sein 50-jähriges Jubiläum im Jahre 1987 zum Anlaß die Reitersiegerwürde zum vierten Male zu erringen. Der Verein ist immer stolz gewesen einen Reiterchef zu haben, der mit seinen langjährigen Erfahrungen im Schützenwesen den Verein führte.

Im Jahre 1988 feierte der Reiterverein sein 75-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wurde gebührend in der Grimlinghausener Heimat gefeiert. Am Kirmessonntag 1988 konnte der Reiterverein sich, durch  Gastvereine verstärkt, mit 80 Reitern in Grimlinghausen präsentieren. 100 Musiker begleiteten den stolzen Reiterverein durch die Straßen von Grimlinghausen. Ein großes Reiterbiwak auf der Sportanlage in Grimlinghausen bildete den Abschluß.

Aus gesundheitlichen Gründen stellte sich Johannes Schneider  bei der Jahreshauptver-sammlung im Oktober 1988 nicht mehr zur Wahl als Reiterchef. Als Nachfolger wurde einstimmig sein Sohn, Stefan Schneider, gewählt. Als Vizechef wurde Rolf Kombüchen gewählt.

1989/ 90 stellte der Reiterverein erstmalig mit Albert Leyendeckers den Schützenkönig von Grimlinghausen

 

Aus beruflichen Gründen und Schützenverpflichtungen als  Oberst in Neuss Gnadental setzte Rolf Kombüchen sein Amt als Vizechef ab 1997 aus. Die Nachfolge trat Lutz Rigterink an. Nachdem sich Stefan Schneider nicht mehr zur Wahl als
Reiterchef stellte, wurde der Reiterverein zum Schützenfest 2001 erstmalig von Reiterchef Lutz Rigterink angeführt, begleitet von Vizechef Rolf Kombüchen. Unter der Führung von Lutz Rigterink öffnete sich der Verein  stärker nach außen und nahm vermehrt an Veranstaltungen der einzelnen Corps im BSV Grimlinghausen teil.

Das 90-jährige Bestehen wurde 2003 gebührend gefeiert. So  war nach langer Pause wieder ein öffentlicher Siegerball. Kirmessonntag wurden wir wieder von Abordnungen und Gäste  befreundeten Vereinen unterstützt.

Um Kirmes dichter am Geschehen zu sein, wurde das  Reiterbiwak von der Sportanlage an den Kirmesplatz verlegt. So können wir als Reiter das Schießen der Corps Könige mit verfolgen. Unser Pokalringstechen aber auch das Ringstechen zur Ermittlung unseres Reitersiegers an den Festtagen erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

2005 sollte nach vielen Jahren wieder ein Königsjahr für die Reiter werden. Zum Königsschuß ging der Reiterchef Lutz Rigterink sowie Titus Jacobs. Lutz Rigterink konnte sich an der Stange durchsetzen und wurde somit Schützenkönig 2005/ 2006.

In diesem Jahr konnte der Verein erneut beweisen das auch  ein kleines Corps seine Majestät bestens unterstützen kann.

Zur Jahreshauptversammlung 2008 stellte sich Lutz Rigterink  nicht mehr zur Wahl als Reiterchef. Neuer Chef wurde Olaf Heck und als Vize Ralf Koxholt gewählt. 2011 löste Sven Schneider Ralf Koxholt als Vize ab. Jetzt ist wieder ein Schneider an der Corpsspitze.

2013 wurde das 100jährige Jubiläum mit einem Festkommerz ebenfalls gebührend gefeiert. Zur Parade am Sonntag waren über 50 Reiter

der befreundete Corps aus Norf, Holzheim, Büttgen, Furth, Neukirchen, Gnadental und Allerheiligen zusätzlich auf dem Pferd.

Zum Abschluß des Jubiläums ging unser Reiterchef Olaf Heck an die Vogelstange und wurde Schützenkönig 2013/ 2014. 

Nach 15 Jahren als Reiterchef stellte sich Olaf Heck zur Jahreshauptversammlung 2023 stellte nicht mehr zur Wahl für diese Funktion Sven Schneider als langjähriger Vice übernahm den Posten als Reiterchef.

Auch andere gemeinsame Aktivitäten außer Reiten wie kegeln,  Radtouren, golfen oder Kart fahren schweißt den Verein zusammen.

Seit vielen Jahren erhalten wir unsere Pferde für das Schützenfest vom Reitstall  Heinz Witting aus Ratingen und werden vom Bundesfanfarencorps Weckhoven auf den Umzügen begleitet.

Die Reiterkameraden sind oft auch außerhalb von Grimlinghausen als Schützen zu sehen.

Durch ihr korrektes und ordentliches Auftreten lassen alle den  Reiterverein Grimlinghausen in einem guten Licht erscheinen und zeigen mit ihren Aktivitäten die Treue zum Heimatfest.

Alles wie es bei der Gründung beschworen wurde.